Das Urheberrecht beim Bild – Risiken verstehen, erkennen und vermeiden

Das Urheberrecht bei Bildern ist ein wichtiges Thema für alle, die mit Fotos und Bildern anderer arbeiten. Missverständnisse und Informationslücken können hier leicht zu hohen Kosten wegen widerrechtlicher Nutzung führen.

Egal, ob Sie Designer, Kreativer oder Unternehmer sind – in der digitalen Landschaft von heute ist ein grundlegendes Verständnis des Urheberrechts bei Bildern einfach notwendig. Die Werke von Fotografen und Kreativen sollen durch das Urheberrecht geschützt werden, da sie nicht nur Einkommen/Lebensunterhalt generieren, sondern auch den Ruf des Urhebers berühren.

In diesem Beitrag enträtseln wir die Feinheiten des Urheberrechts bei Bildern, nennen Methoden, um Bildrechte zu überprüfen und zeigen die Notwendigkeit der legalen Nutzung von Bildern auf. Begleiten Sie uns bei der Entmystifizierung dieses wichtigen Aspekts kreativer und kommerzieller Bestrebungen. Am Schluss wissen Sie, wie das Urheberrecht funktioniert!

Haftungsausschluss:

Bitte beachten Sie, dass wir weder Rechtsberater noch Rechtsvertreter einer der unten erwähnten Agenturen sind. Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken.

Was ist das Urheberrecht beim Bild und warum ist es wichtig?

Das Urheberrecht bestimmt, dass der Urheber eines Werkes, wie beispielweise eines Bildes oder eines Fotos der rechtliche Eigentümer ist und dass er das ausschließliche Recht besitzt, es zu nutzen, zu reproduzieren und zu verbreiten.

Der Inhaber des Urheberrechts entscheidet, wie, wann und von wem sein Bild genutzt werden darf. Ohne Erlaubnis des Urhebers darf das Bild in der EU nicht verwendet oder verbreitet werden. In den USA gibt in diesem Punkt Ausnahmen – aber mehr dazu weiter unten.

Die Urheberrechtsgesetze sind von Land zu Land unterschiedlich, aber allen ist gemein, dass ein Foto nur dann urheberrechtlich geschützt werden kann, wenn es ein originelles Konzept und eine originelle Komposition aufweist.

Warum ist das Urheberrecht wichtig?

Das Urheberrecht beim Bild ist für die Fotobranche von großer Bedeutung, da es sicherstellt, dass Fotografen und Künstler für ihre Arbeit ein Nutzungsentgelt verlangen können. Das Urheberrecht ermöglicht den Rechteinhabern, Kopien ihrer Werke zu verbreiten und damit Geld zu verdienen. Beispielweise können sie Dritten erlauben, ihre Originalwerke für kommerzielle oder private Zwecke zu nutzen und ihre Werke öffentlich auszustellen.

Auf der anderen Seite wird durch das Urheberrecht verhindert, dass die Werke (Bilder) eines Fotografen/Künstlers gestohlen oder ohne Erlaubnis verwendet werden.

Eine nicht autorisierte Nutzung würde eine Verletzung des Urheberrechts darstellen und könnte schwerwiegende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, wie beispielsweise eine Abmahnung mit der Aufforderung, das Bild zu entfernen oder sogar eine Klage vor Gericht. Im Laufe der Jahre hat es bemerkenswerte Fälle von Urheberrechtsverletzungen gegeben, in denen den geschädigten Künstlern hohe Summen an Schadenersatz zugesprochen wurden.

Für Fotografen: Bilder urheberrechtlich schützen – Wie?

Im Bereich der Europäischen Union – 28 Mitgliedsstaaten – schützt das Urheberrecht geistiges Eigentum bis zu 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers. Im Fall von Werken, die von mehreren Autoren erstellt wurden, gilt der Schutz bis 70 Jahre nach dem Ableben des zuletzt verstorbenen Mitautors. Für Länder außerhalb der EU, die sich der Berner Konvention angeschlossen haben, besteht der urheberrechtliche Schutz mindestens 50 Jahre nach dem Ableben des Urhebers.

Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit der Urheberrechtsschutz greift?

Für den urheberrechtlichen Schutz eines kreativen Werkes müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein:

  • Erstens, es muss ein persönliches, kreatives Werk sein. Das bedeutet, dass das Werk von einer Person erschaffen wurde und irgendwie deren persönliche Note zeigt.
  • Zweitens, das Werk muss eine gewisse „Gestaltungshöhe“ zeigen. Anders ausgedrückt, es reicht nicht aus, dass das Werk einfach nur ein bisschen individuell oder geistreich ist. Das Werk muss originell sein und zumindest ein Mindestmaß an Kreativität und intellektueller Leistung aufweisen.
  • Drittens, das Werk muss in irgendeiner Form realisiert oder ausgeführt sein. Das Gesetz schützt nicht bloße Ideen, sondern wie diese Ideen dargestellt oder umgesetzt werden. Das Werk muss also irgendwie sichtbar oder wahrnehmbar sein, beispielsweise auf Papier als Foto, als Entwurf oder als digitale Datei.

Beginn des Urheberrechtsschutzes

Sobald jemand in der EU ein literarisches, wissenschaftliches oder künstlerisches Werk, z. B. ein Foto veröffentlicht, beginnt automatisch der Schutz durch das Urheberrecht. Der Schutz besteht ab dem Zeitpunkt der Schöpfung eines Werkes. Es ist also kein Anmeldeverfahren bei irgendeiner Institution nötig.

Das Urheberrecht gewährt dem Urheber folgende Rechte:

  • Wirtschaftliche Rechte – der Urheber hat die alleinige Kontrolle über sein Werk und kann für die Nutzung seines Werkes, sei es durch Verkauf oder Lizenzierung, ein Entgelt generieren.
  • Persönlichkeitsrechte – in der Regel das Recht als Schöpfer/Urheber anerkannt zu werden und Änderungen an seinem Werk abzulehnen (Integritätsrecht). (Quelle: Your Europe.)

Urheberrecht sichtbar machen und schützen

Werk veröffentlichen
Dadurch, dass der Urheber sein Werk veröffentlicht (am besten unter seinem Namen) erhält er per Gesetz das Urheberrecht. Fotografen können beispielsweise in der Bildunterschrift ihren Namen angeben. Und wenn dort auch noch das internationale Copyright-Symbol © und der Satz „alle Rechte vorbehalten“ (engl. „all rights reserved“) und das Erscheinungsjahr steht, sollte jeder wissen, dass das Foto urheberrechtlich geschützt ist.

Hinzufügen von Urheberrechtsinformationen in die Bild-Metadaten
Auch wenn eine offizielle Registrierung nicht erforderlich ist, ist es immer gut, das geistige Eigentum mit allen verfügbaren Mitteln zu schützen. Ein Mittel ist die Einbettung von Urheberrechts- und Kontaktinformationen in die Metadaten der Bilddatei. Auf diese Weise kann man leicht den Eigentümer identifizieren und kontaktieren, falls jemand eine Lizenz wünscht.

Bilder mit Wasserzeichen versehen
Eine weitere Möglichkeit, das Urheberrecht sichtbar zu machen, ist, die Bilder/Fotos mit einem Wasserzeichen zu versehen (kann z. B. der Name des Fotografen oder des Unternehmens sein). Obwohl digitale Wasserzeichen heute als „altmodisch“ und kaum wirksam gelten (sie können mit modernen Bildbearbeitungsprogrammen entfernt werden), sind sie dennoch nach wie vor nützlich. Wieso? Wenn Ihr Foto mit einem Wasserzeichen versehen ist und jemand es ohne Ihre Zustimmung entfernt, kann dies als Beweis für dessen böswillige Absicht gelten.

Interessant ist, dass verschiedene Softwareentwickler an unsichtbaren Wasserzeichensystemen arbeiten. Hierbei werden den Pixeln eines Bildes Marker hinzugefügt, die für das menschliche Auge unsichtbar und fast unmöglich zu entfernen sind, aber mit speziellen Softwaretools entdeckt werden können. Diese Systeme sind momentan noch nicht völlig einsatzbereit, aber sie könnten relativ bald zum Standard werden.

Geistiges Eigentum durchsetzen und sich vor Rechtsverletzungen und Diebstahl schützen

Im digitalen Zeitalter reicht es nicht mehr aus, ein Bild nur mit einem Vermerk darauf, wer der Urheber ist, zu schützen. Es gibt weitere, relativ einfache Möglichkeiten, die man nutzen sollte, um sein Werk zu schützen, um zu verhindern, dass es gestohlen wird und um die durch Diebstahl verloren gegangenen Einnahmen doch noch zu erhalten. Einige dieser Möglichkeiten sind Folgende:

  • Beweise für die Urheberschaft aufbewahren
    Es ist sehr nützlich Dokumente zu besitzen, die beweisen, dass man der Urheber des Fotos ist. Die meisten Fotografen bewahren alle Unterlagen über den Entstehungsprozess eines Bildes auf. Dazu zählen Skizzen, Planung des Fotoshootings, Kommunikation mit Modells oder anderen am Prozess beteiligten Personen usw. Vor allen Dingen sollte man die RAW-Dateien seiner Bilder aufbewahren, da diese der ultimative Beweis dafür sind, dass die Bilder mit der eigenen Ausrüstung aufgenommen wurden. Auch Kopien von Modellfreigaben sollte man aufbewahren, da hier die eigene Unterschrift als Fotograf/Ersteller des Bildes sichtbar ist. Ein weiterer Tipp ist, eine Datei mit den Veröffentlichungsunterlagen für seine Bilder zu erstellen (wenn man Bilder in sozialen Medien veröffentlicht hat, in Galerien ausgestellt hat usw.).
  • Regelmäßig Bilder im Internet überwachen
    Zu wissen, wer die eigenen Bilder wie verwendet, ist der einfachste Weg, unerlaubte Nutzungen aufzudecken. Natürlich kann man das gesamte Internet nicht manuell nach Kopien eigener Fotos durchsuchen. Aber es gibt zahlreiche Tools, die das Internet durchsuchen und Übereinstimmungen mit den eigenen Bildern erkennen. Einige davon, wie Pixray oder Pixsy, sind sogar in der Lage, unautorisierte Nutzungen zu erkennen oder können diese als solche kennzeichnen und eine Lösung finden. Ein anderes Tool auf diesem Gebiet ist LicenseGuard, ein von der Bildagentur Dreamstime entwickelter Dienst zur Erkennung und Lösung von Urheberrechtsverletzungen.
Das Urheberrecht beim Bild – Risiken verstehen, erkennen und vermeiden - pixray webseite
  • Gegen Urheberrechtsverletzungen vorgehen
    Wenn Sie feststellen, dass jemand Ihre Bilder illegal verwendet, können Sie einen Anwalt damit beauftragen, eine Unterlassungserklärung zu verfassen und eine Entschädigung für entgangene Einnahmen zu verlangen. Oder – und das ist unserer Meinung nach die beste Lösung – Sie können eine Post-Lizenz verkaufen, die die illegale Nutzung in eine erlaubte umwandelt, und zwar zu einem angemessenen Preis, der auch eine nachträgliche Entschädigung beinhaltet. Die Firma Fair Licensing hilft effizient bei der Nachlizenzierung bei Urheberrechtsverletzungen.
Das Urheberrecht beim Bild – Risiken verstehen, erkennen und vermeiden - fair licensing webseite

Für Bildnutzer: Informationen über den Urheber von Bildern finden – Wie?

Wenn Sie fremde Fotos und Bilder, ob von einer Bildagentur oder einer kostenlosen Plattform, für kommerzielle Projekte wie z.B. Social Media Marketing oder für Produkte zum Weiterverkauf verwenden, wie sicher können Sie sein, dass Sie sie legal nutzen?

Das Urheberrecht beim Bild – Risiken verstehen, erkennen und vermeiden - Urheberrecht Lizenz

Bildagenturen sind Experten für kommerzielle Fotografie und nehmen das Urheberrecht sehr ernst. Sie lizenzieren nur Bilder, von denen sie bestätigen können, dass es sich um Originale handelt und deren Eigentümer sie zur Lizenzierung autorisiert haben. Wenn Sie Stockfotos von Agenturen wie Stockphotos.com, iStock oder Shutterstock lizenzieren, sind Sie rechtlich auf der sicheren Seite.

Bei Bildern, die von Plattformen stammen, die Fotos zum kostenlosen Download anbieten, sollten Sie vor deren Nutzung herausfinden, wer das Urheberrecht am Bild besitzt. So vermeiden Sie mögliche Urheberrechtsverletzungen. Folgende Punkte können Ihnen bei der Recherche helfen:

  • Prüfen, ob der Autor genannt wird
    Überprüfen Sie die Fußzeile des Bildes oder den restlichen Text, der das Bild umgibt, um zu sehen, ob der Autor genannt wird.
  • Die Metadaten der Bilddatei untersuchen
    Suchen Sie nach Details über den Autor und schauen Sie, ob es eine E-Mail-Adresse oder sogar einen Link zu seiner offiziellen Website für Anfragen gibt.
  • Prüfen Sie das Bild auf Wasserzeichen
    Wenn das Bild mit einem Wasserzeichen versehen ist, sollten Sie erkennen können, wem es gehört. Sie haben dann die Möglichkeit, sich mit dem Urheber oder Rechteinhaber in Verbindung setzen, um eine Version ohne Wasserzeichen zu erhalten (Wichtig: Entfernen Sie niemals selbst ein Wasserzeichen ohne die Erlaubnis des Eigentümers! Das könnte als Absicht gewertet werden, das Bild zu stehlen.)
  • Verwenden Sie die umgekehrte Bildersuche
    Sie können versuchen, eine umgekehrte Bildersuche bei Google oder ähnlichen Suchmaschinen durchzuführen, um zu sehen, ob die angezeigten Ergebnisse Hinweise auf den Eigentümer liefern.
  • Schauen Sie in der Datenbank des U.S. Copyright Office nach
    Mit Hilfe der öffentlichen Datenbank U.S. Copyright Office können Sie schnell herausfinden, wem ein Bild in den USA gehört (Achtung: Sollten Sie hier nichts finden, bedeutet das nicht, dass das Bild nicht urheberrechtlich geschützt ist!)
  • Sollten Ihre Bemühungen erfolglos bleiben, verwenden Sie dieses Bild besser nicht. Durchsuchen Sie stattdessen lieber eine Stockfoto-Webseite rückwärts, um Bilder mit ähnlichem Inhalt und Stil zu finden, die Sie dann lizenzieren und legal nutzen können. Die iStock-Bildsuche ist hierfür ideal. (Natürlich hat iStock nicht ALLE Bilder, die Sie suchen. Aber doch unglaublich viele.) Wenn Sie Bilder bei einer Bildagentur kaufen sind Sie, besonders im Falle einer kommerziellen Nutzung, rechtlich auf der sicheren Seite.
Und so funktioniert die umgekehrte Bildsuche bei iStock:
  • Klicken Sie einfach auf die Schaltfläche „Suche nach Bild“ auf der rechten Seite der Suchleiste.
  • Laden Sie dann ein Bild hoch, indem Sie es per Drag & Drop in das angezeigte Feld ziehen (oder wählen Sie ein Bild von Ihrer Festplatte aus).
  • Die Software erledigt anschließend den Rest und zeigt Ihnen innerhalb von Sekunden passende Ergebnisse an.
Das Urheberrecht beim Bild – Risiken verstehen, erkennen und vermeiden - istock umgekehrte bildsuche

Risiken bei der Verwendung urheberrechtlich geschützter Bilder ohne gültige Lizenz

Eine Urheberrechtsverletzung ist ein Verstoß gegen geltendes Urheberrecht. Wer das Urheberrecht verletzt, muss mit erheblichen Kosten in Verbindung mit einer Abmahnung, Schadensersatzansprüchen und Gerichtskosten rechnen.

Wer urheberrechtlich geschützte Bilder ohne gülltige Lizenz nutzt, muss mit erheblich Kosten rechnen, die aus Entschädigungszahlungen, Anwalts- und Gerichtskosten bestehen. Die widerrrechtliche, kommerzielle Nutzung eines Bildes wird sogar als schwererer Urheberrechtsverstoß gewertet und zieht oftmals hohe Schadensersatzansprüche nach sich.

Hinzukommt, dass die illegale Nutzung von Bildern, erheblich den Ruf eines Unternehmens oder einer Marke beschädigen und zudem negative Auswirkungen in finanzieller Hinsicht haben kann.

Fazit: Die negativen Konsequenzen und die möglich hohen Kosten, die die widerrechtliche Nutzung eines Bildes verursacht, stehen in keinem Verhältnis zu den erschwinglichen Preisen eines Stockfotos, das mit einer gültigen Lizenz versehen ist und rechtssicher genutzt werden kann!

Urheberrechtlich geschützte Bilder legal zu nutzen ist nicht kompliziert. Hier haben wir einige Tipps für Sie zusammengestellt:

Lizenz nutzen

Beim Kauf eines Stockfotos beispielsweise bei einer Bildagentur erhalten Sie eine Lizenz in Form einens schriftlichen Vertrags. Diese Lizenz ist die Erlaubnis des Urhebers, dass Sie das Foto nutzen dürfen. Es gibt verschiedene Arten von Lizenzvereinbarungen mit jeweils eigenen Nutzungsbedingungen.

  • Royalty-Free-Lizenz (Standard-Lizenz)
    Die kostenpflichtige Royalty-Free-Lizenz wird am meisten genutzt, da sie nicht nur sehr erschwinglich ist, sondern eine große Flexibilität bei der Verwendung der Bilder bietet und die kommerzielle Nutzung erlaubt. Bilder mit dieser Lizenz werden im Deutschen oft auch als linzenzfreie Bilder bezeichnet, da mit dem Kauf der Royalty-Free-Lizenz keine weiteren Lizenzen gekauft werden müssen.
  • Righst-Managed-Lizenz
    Diese Lizenz war vor Jahrzehnten die Norm und wird immer noch genutzt. Die Rights-Managed-Lizenz legt für jedes einzelne Foto fest, wie es genutzt werden darf. Und da diese Lizenz individuelle Bedingungen wie die ausschließliche Nutzung für einen bestimmten Zeitraum enthalten kann, ist sie in der Regel teurer als die Standard-Lizenz..
  • Custom-Lizenz (Maßgescheiderte Lizenz)
    Es kann auch maßgeschneiderte, benutzerdefinierte Lizenzen geben. In diesem Fall ist es ratsam, einen Anwalt zu Rate zu ziehen, der alles, was im Vertrag steht, überprüft und Sie berät, ob der Vertrag rechtlich einwandfrei ist oder nicht.
  • Lizenz zur freien Verwendung
    Diese Lizenz erlaubt, ein Bild zu nutzen, ohne dafür bezahen zu müssen. Allerdings schreibt diese Lizenz auch vor, wie das kostenlose Bild genutzt werden darf und wie nicht. Es gibt verschiedene freie Lizenzen, z. B. die unterschiedlichen Varianten der Creative Commons-Lizenz. Das Risiko bei diesen Lizenzen besteht darin, dass sie nicht so kontrolliert und überprüft werden wie ikostenpflichtige Lizenzen und daher auch ungültig sein können.

Public Domain (Gemeingut)

Ist ein Bild/Foto Gemeingut (engl. public domain) kann jedermann das Bild/Foto beliebig nutzen, reproduzieren, bearbeiten und verteilen. Public Domain wird ein Bild, wenn das Urheberrecht erloschen ist oder der Urheber sein Bild gemeinfrei, also der Allgemeinheit zugänglich macht. Solche Bilder sind oftmals mit einer CC-Lizenz (CC=Creative Commons) versehen.

Übertragung des Copyright

In Deutschland kann das Urheberrecht lt. Gesetz (§ 29 UrhG) nicht verkauft werden. Es kann lediglich im Todesfall an den/die Erben übergehen. Anders sieht beim amerikanischen Copyright aus. Hier gibt es durchaus die Möglichkeit Ansprüche und Rechte an einem eigenen Werk durch Verkauf zu übertragen.

Fair Use

In den USA gibt es in Verbindung mit dem dort geltenden Copyright eine Rechtsnorm, die als “Fair Use” bezeichnet wird. Damit ist die Nutzung urheberrechtlich geschützter Bilder ohne Genehmigung oder Bezahlung des Rechteinhabers unter bestimmten Voraussetzungen zulässig.

Einige der wichtigsten Voraussetzungen für die Anerkennung als Fair Use sind, dass die Nutzung für gemeinnützige Bildungszwecke erfolgt, dass das Bild so stark verändert wurde, dass es nicht mehr mit dem Original zu erkennen oder zu identifizieren ist, und dass es sich um eine informative Nutzung handelt, die im Interesse der Öffentlichkeit liegt, z.B. in der Berichterstattung. Aber was diese Kriterien erfüllt und was nicht, ist selbst vor Gericht völlig subjektiv.

Ein Beispiel ist der Fall Warhol vs. Goldsmith. Hier hatte die Verteidigung der Andy Warhol Foundation argumentiert, dass Warhol das Foto von Goldsmith in seinem Kunstwerk erheblich verändert habe, und damit falle diese Nutzung unter Fair Use. Ein erstes Urteil stimmte dem zu, aber der Oberste Gerichtshof hob das Urteil auf und entschied schließlich, dass es sich nicht um Fair Use handelte. Es ist also nicht unbedingt ratsam, sich auf die Fair-Use-Doktrin zu berufen, es sei denn, man ist sich absolut sicher.

Urheberecht an Bildern: FAQs und häufige Missverständnisse

Wie kann ich das Urheberrecht an einem Bild nachweisen?

Sie können dazu die RAW-Datei eines Fotos nutzen oder Urheberrechtsinformationen in die Metadaten der Bilddatei einbetten. Außerdem können Sie Ihr Foto mit einem Wasserzeichen versehen sowie Aufzeichnungen über den Erstellungsprozess mit Zeitstempel führen.

Wem gehören die Bilder, wenn Sie als Arbeitnehmer fotografieren?

Wenn in einem Unternehmen ein Arbeitnehmer beauftragt wird, Fotos für seinen Arbeitgeber zu machen, ist der Arbeitnehmer, der die Fotos macht, lt. Gesetz der Urheber. In der Regel wird jedoch vertraglich festgelegt, dass der Auftraggeber/Arbeitgeber die ausschließlichen Nutzungsrechte an allen iangefertigten Fotos besitzt.

Wie kann ich urheberrechtlich geschützte Bilder legal nutzen?

Um urheberrechtlich geschützte Bilder legal nutzen zu können, müssen Sie zunächst die Erlaubnis des Rechteinhabers einholen. Am einfachsten ist es, eine Nutzungslizenz von einer Stockfoto-Webseite (Bildagentur) oder direkt vom Eigentümer zu erwerben. Alternativ können Sie auch eine kostenlose Nutzungslizenz (public domain) nutzen.

Erhalte ich das Urheberrecht, wenn ich ein Stockfoto kaufe?

Nein. Wenn Sie ein Stockfoto beispielsweise bei einer Bildagentur kaufen, erwerben Sie lediglich ein Nutzungsrecht (Lizenz), das Foto in einer bestimmten Weise zu verwenden. Das Urheberrecht bleibt immer beim Fotografen oder Künstler des Bildes.

Wenn das Foto in sozialen Medien veröffentlicht wird, heißt das, dass ich es nehmen und verwenden kann?

Nein. Wenn jemand Bilder in den sozialen Medien veröffentlicht, bedeutet dass nicht, dass er damit das Urheberrecht abgetreten oder eine allgemeine Nutzungserlaubnis erteilt hätte. Im Gegenteil, alle Bilder, die in sozialen Medien zu sehen sind, sind dürften urheberrechtlich geschützt sein und dürfen daher ohne ausdrückliche Genehmigung des Eigentümers nicht verwendet werden.

Darf ich ein Foto verwenden, wenn ich es über Google gefunden habe?

Nein. Google ist eine Suchmaschine, die Bilder aus dem Internet indexiert. Die Plattform ist jedoch nicht Eigentümer dieser Bilder und kann daher niemandem deren Verwendung gestatten. Die große Mehrheit der über Google gefundenen Fotos ist urheberrechtlich geschützt. Wenn Sie nach Bildern suchen, die Sie verwenden können, können Sie den Filter “Nutzungsrechte” auf Google Bilder anwenden, um nur Ergebnisse angezeigt zu bekommen, die gemeinfrei sind oder als frei verwendbar gekennzeichnet sind. Sie können auch Bilder suchen und finden, die unter einer der verschiedenen Arten von Fotolizenzen stehen.

Die Achtung des Urheberrechts bei Bildern schafft ein ethisch kreatives Ökosystem

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Urheberrecht bei Bildern ein Eckpfeiler der digitalen Welt ist, der Urheber, Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen betrifft.

Angesichts seiner Bedeutung ist es wichtig, Bilder verantwortungsvoll zu nutzen und eine angemessene Namensnennung und Vergütung sicherzustellen. In unserem Zeitalter des schnellen digitalen Austauschs sind ein geschärftes Bewusstsein und eine sorgfältige Prüfung unerlässlich.

Das kreative Ökosystem und die Integrität der eigenen Marke zu schützen, gelingt, wenn das Urheberrecht respektiert, eine faire Nutzung sichergestellt und das geistige Eigentum anderer geschützt wird. Die Schaffung einer digitalen Landschaft, in der Kreativität innerhalb ethischer und rechtlicher Grenzen gedeihen kann, ist eine gemeinsame Aufgabe.

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Ralf Koll
Ralf Koll

Ralf Koll ist Experte in Sachen Bildagenturen, Lizenzen und Stockfotografie, besonders für den deutschsprachigen Raum. Seit 2016 liefert er aktuelle und fundierte Informationen zu News und Angeboten aus der Branche und berichtet kompetent und detailliert über lizenzfreie Bilder und (AI) KI-gestützte Fotobearbeitung.

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